Sa

04

Dez

2010

Suedkueste - Von Adelaide bis Melbourne

Nach der vorangegangenen langen Reise durch Australiens Zentrum haben wir uns erstmal zwei Tage Ruhe und ein richtiges Bett in Adelaide gegönnt.

Dann ging es mit unserem neuen Wicked Camper, der auf den Namen “Dragonheart” hoerte, zunächst nach Kangaroo Island. Die Insel ist bekannt fuer seine einzigartige und artenreiche Fauna. Wir haben tatsächlich auch Seeloewen, Neuseelandrobben, Koalas und natürlich Kaenguruhs gesehen. Allerdings nicht so zahlreich wie angepriesen. Wirklich beeindruckt waren wir von den Remarkable Rocks. Zudem haben wir übrigens den wohl besten Käsekuchen der Welt entdeckt (sorry Mama, Deiner ist auch lecker), da uns das Wetter dazu gezwungen hat, einen halben Tag in einem Cafe zu verbringen.

Wieder auf dem Festland fuhren wir ins Barossa Valley, die bekannteste Weinanbauregion Australiens. Natuerlich haben wir uns eine Fuehrung durch ein Weingut und eine Verkostung nicht entgehen lassen.

Nach diesem Abstecher führte uns die Route wieder an die Kueste in Richtung Melbourne. Der erste Teil der Strecke entlang der Limestone Coast bot nicht viel Aufregendes. Vielleicht haben wir uns aber auch nicht genug Zeit genommen, etwas zu entdecken.

Das grosse Highlight der Strecke war die Great Ocean Road. Dort verbrachten wir viel Zeit mit Fotografieren. Ein Ausblick war atemberaubender als der andere. Eine Ueberraschung fuer uns schlecht informierte Touris waren die Regenwaelder der Suedkueste, die sich mit Eukalyptuswaeldern abwechselten. In letzteren konnten wir mehr Koalas aus der Naehe sehen, als wir je erwartet haben. So niedlich! Sie zeigten kaum Scheu, genau wie einige Papageien und Kakadus.

Melbourne hat uns sehr gefallen. Es gab viel zu sehen, zu fotografieren und zu essen. Leider hatten wir nur einen vollen Tag Zeit.

Mit dieser Tour endete unsere Campingzeit in Australien. Das Reisen mit dem Wohnmobil scheint uns die beste Methode zu sein, Australien auf eigene Faust zu entdecken und die Natur zu geniessen. Wir haben die Zeit sehr genossen und viel erlebt. Dennoch, nach zwei Monaten im Camper sind wir froh, bald wieder etwas mehr Komfort geniessen zu koennen. Vor allem der staendige kalte Wind hatte das Campieren in den letzten Tagen etwas ungemütlich gemacht.

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Mi

24

Nov

2010

Darwin-Adelaide in drei Wochen

Diese Tour stand ursprünglich nicht auf unserem Plan. Nachdem wir aber im Anschluss an unsere Cape York Tour verschiedene Optionen miteinander verglichen haben und die Bungle Bungles mit vertretbarem Aufwand nicht möglich waren, erschien uns die Fahrt durchs Rote Zentrum am vielversprechendsten. Schliesslich stand fest, dass wir die Nationalparks bei Darwin und den Sueden Australiens sehen wollen. Warum also nicht mittendurch? Australischer geht es schliesslich nicht.

Ueber Darwin gibt es unsererseits nicht viel zu berichten. Sonderlich gefallen hat uns die Stadt nicht. Das Abenteuer begann dann bei der Abholung des Wicked 4x4 Campers. Schon auf dem Hof sprang der Wagen nicht an. Als das dann doch klappte, fiel uns auf, dass die Klimaanlage nicht funktionierte. “Ach ja, bei dem Modell ist die haeufiger kaputt”, meinte der Wicked-Waerter. Wie er uns berichtete, waren in der vergangenen Nacht (Halloween!) die meisten Wagenschluessel gestohlen worden. Daher konnte er uns statt einer funktionierenden Klimaanlage nur eine Reduktion des Mietpreises anbieten. Also ging es mit einem schwarzen Brutkasten quer durch die Tropen und die Wueste.

Zuerst führte uns der Weg in den Litchfield NP. Obwohl das Wetter nicht ganz perfekt war, waren wir von der Natur mit den vielen Wasserfaellen recht angetan. Auf dem Weg in den Kakadu NP kamen wir noch an den sehr schoenen Douglas Hot Springs vorbei. Eine Oase, in der wir toll relaxen konnten.

Vom Kakadu NP haben wir leider zu wenig gesehen, um wirklich ein Urteil zu faellen. Wegen Ueberflutungen nach ungewöhnlich starken Regenfaellen in den vorangegangenen Wochen waren die meisten Parkattraktionen geschlossen. Die Tropen machten uns sehr zu schaffen. In unserem Brutkasten garten wir im eigenen Saft und wurden dann von hungrigen Moskitoschwaermen ausgesaugt - trotz Moskitonetz, langen Klamotten und Spray. Selten so geflucht!

In der Kathrine Gorge hat uns das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kanufahren und Schwimmen waren wegen was-auch-immer nicht erlaubt. Ueber Tennant Creek erreichten wir nach langer Fahrt bei 43 Grad im Auto mit runtergekurbelter “Klimaanlage” die Devil’s Marbles. Von diesen waren wir so sehr fasziniert, dass sie uns gleich zwei Fotosessions am Nachmittag und am Abend wert waren.

Das naechste Ziel war Alice Springs. Wir konnten unsere Vorraete wieder auffuellen. Ansonsten hat uns auch diese Stadt nicht sehr beeindrucken koennen. Von “Alice” ging es westwärts über den Namatjira Drive durch die West MacDonnell Ranges. Hier haben wir einige schoene Wanderungen unternommen. Danach ging es auf dem Mereenie Loop zum Kings Canyon. Der Mereenie Loop war die einzige echte 4x4-Strecke unserer Tour. Ein Gewitter verwandelte die Dirt Road in ein Paradies aus Schmierseife. Wir fuhren mehr seit- als vorwärts.

Am Kings Canyon besserte sich das Wetter zum Glueck wieder, so dass wir uns auf den Kings Canyon Rim Walk begeben konnten. Das war eine sehr lohnenswerte Wanderung durch eine beeindruckende Landschaft.

Der naechste Stopp war der unvermeidbare Uluru im gleichnamigen Nationalpark. Scheinbar unvermeidbar, da sowohl wir als auch einer von David’s Arbeitskollegen, der zur gleichen Zeit Australien bereiste, dieses Ziel nicht geplant hatten und man sich dennoch gerade dort traf. Australien ist klein! Wir haben die obligatorischen Sonnenauf- und untergangsfotos geschossen. Hunderte. Von allen Seiten. Sehr gefallen hat uns der Valley of the Winds Walk in den Kata Tjutas, bei dem wir grosse Echsen aus naechster Naehe beobachtet haben.

Gerade einmal 750 km weiter südlich erreichten wir die Opalgraeberstadt Coober Pedy, deren Umland wegen ca. 2,5 Millionen offenen Minenschaechten einem Schweizer Kaese gleicht. Das Spannende ist, dass sich ein wesentlicher Teil der Stadt (Wohnungen, Hotels, Kirchen, Geschaefte) unter der Erde befinden. Grund genug fuer uns, einen Zwischenstopp zu machen.

Bis auf unendliche Weiten und einige Salzseen bot die restliche Strecke bis Adelaide nicht viel Aufregendes. Die Stadt Adelaide hat uns gefallen. Es gibt viele interessante alte und neue Gebaeude, viel Leben auf den Strassen und viele Ausgeh- und Essensmoeglichkeiten. Eine richtige Metropole. Bemerkenswert ist übrigens auch die hiesige Damenmode...

Und schon sind 20 Tage vorbei! Auch wenn die Fahrt in einem solch rustikal ausgestatteten Camper lang und anstrengend war, haben wir die Reise genossen. Wir haben viel erlebt und gesehen. Viel echt Australisches, hoffen wir. Eines war jedoch ungewöhnlich: Die Landschaft im Roten Zentrum war auffallend gruen. Überall sprossen Graeser und blühten Buesche. Das lag sicher daran, dass das Wetter auch hier in diesem Jahr “very unusual” war, wie man uns oft versicherte.

Vom Camperleben hatten wir jetzt eigentlich langsam genug. Da man in Australien aber keine guenstigen Last-Minute-Reisen kennt, platzte unser kleiner Suedseetraum, und schon standen wir wieder bei Wicked auf der Schwelle, um einen Wagen fuer die Strecke nach Melbourne zu mieten. Camping. Juchuh! Fuer die naechsten 9 Tage schauen wir uns also Kangaroo Island und die Gegend um die Great Ocean Road an.

 

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