Silvester in Bangkok

Die Silvesternacht wollten wir gern mit ein wenig Trubel verbringen. Deshalb hatten wir uns entschlossen, den Jahreswechsel in Bangkok zu feiern. Zu unserer grossen Freude haben sich auch Sybille und Stefano, Freunde aus der Schweiz, entschieden, diesen Abend mit uns zu verbringen. Die beiden sind auch gerade auf grosser Reise (http://syfano.jimdo.com). Schon von Beginn an haben wir uns vage auf ein Treffen irgendwo am anderen Ende der Welt gefreut.

Also machten wir uns von Khao Lak auf den Weg nach Bangkok und waehlten den sogenannten VIP-Nachtbus. Die Fahrt war lang und unbequem. Am Ziel angekommen wollten wir uns abends ausgehfein machen, aber David konnte seine Jeans nicht im Gepaeck finden. “Wo haben wir die bloss liegen lassen?”, fragten wir uns. “Nun ja, irgendwo vergessen“, so dachten wir zumindest vorerst. Egal, in Bangkok liess sich billiger Ersatz auftreiben.

Alles andere als billig war das Silvester-Dinner auf dem Dach des Siam@Siam-Hotels, fuer das wir uns im Vorfeld entschieden hatten. Unsere Erwartungen waren dementsprechend hoch. Doch der Abend fing etwas chaotisch an. Wir waren anscheinend viel zu frueh am Veranstaltungsort. Trotzdem konnte uns dort niemand sagen, wann das Dinner genau beginnen sollte. Geschrieben stand auch nichts. Man ignorierte uns ein ganze Weile und wollte oder konnte nicht auf unsere Wuensche eingehen, wie z.B. einen Cocktail zur Ueberbrueckung der Wartezeit. Das ganze Personal schien selbst recht planlos ueber den Ablauf des Abends zu sein. Wir liessen uns die Stimmung aber nicht trueben, und als wir endlich zu unserem Tisch gefuehrt wurden, schien der Abend perfekt zu werden. Bis der DJ die angenehm jazzige Hintergrundmusik durch ohrenbetaeubenden Diskolaerm abloeste. Unser anfaengliches Gelaechter ueber die niveaulose Moderation (“Uh uh, yeah yeah”, gell syfano) wich bald einem gehoerigen Ohrenschmerz und der Frustration darueber, dass an ein nettes Gespraech am Tisch bereits nach drei von fuenf Gaengen nicht mehr zu denken war. Das Ganze gipfelte in einem voellig versemmelten Silvester-Countdown. Obwohl am Hochhaus gegenueber in 15 Meter grossen Leuchtziffern fuer die ganze Stadt ersichtlich die offizielle Zeit bis zum Jahreswechsel angezeigt wurde, liess sich unser peinlicher DJ nicht davon abbringen, die Konfettikanone ganze vier Minuten zu frueh abzufeuern. Sollte man sich jetzt schon mal zuprosten oder doch noch warten? Als dem DJ bewusst wurde, dass sich in ganz Bangkok nichts tat, zaehlte er nach vier Minuten den richtigen Countdown nochmal. Jetzt wurde angestossen. Mit Mineralwasser! Unsere Mitternachtscocktails liessen auf sich warten.

Diese Unzulaenglichkeiten haben wir, so gut es ging, mit Humor genommen, und schliesslich konnten wir uns nach dem Essen an einen etwas ruhigeren Ort zurueckziehen. So haben wir den Abend mit unseren lieben Freunden sehr genossen.

Nach einer sehr kurzen Nacht packten wir unsere Rucksaecke fuer den Weiterflug nach Vietnam. Bei der Abschlusskontrolle des Gepaecks konnten wir neben der bereits vermissten Jeans auch andere Gegenstaende nicht mehr finden. Die Liste wurde immer laenger. Somit wurde klar, dass dies nichts mehr mit Vergesslichkeit zu tun haben konnte. Im Nachtbus von Khao Lak wurden wir beklaut. Alles was einen Markennamen trug oder leicht weiterverkaeuflich schien, war weg. Anscheinend wurde in der Nacht systematisch und in aller Ruhe das Gepaeckabteil des Busses durchstoebert - wahrscheinlich vom Buspersonal. Wir haben also die Leute, die uns bestohlen haben, sogar noch bezahlt. Aber wir hatten Glueck im Unglueck, da wir vorsichtshalber auch auf dieser Fahrt unsere Wertsachen stets bei uns trugen.

Bye Bye Thailand, Good Morning Vietnam!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Juicers Reviews (Freitag, 12 April 2013 07:47)

    This is a great article! Thanks for sharing!